Fri-Fra-Loch


Zur Naturgeschichte

Die netzartigen Hohlformen mit zwischengelagerten Stegen sind durch die sog. Wabenverwitterung entstanden. Bei dem Gestein handelt es sich um einen Sandstein ( Ablagerungsgestein ) aus dem Erdzeitalter des „Rotliegend“.

Es ist vor ca. 270 Mio Jahren unter wüstenähnlichen Klimabedingungen hier abgelagert worden. In dem späteren Eiszeitalter der jüngsten Erdgeschichte hat sich der Ur-Glan im Zuge von Absenkungsbewegungen des Saar-Nahe-Beckens in dieses Gestein „eingegraben“ und mit dem Hinterberg einen Prallhang geschaffen. Grundwasser und Niederschlagswasser sind in den Sandstein eingedrungen und haben das Bindemittel (Kieselsäure, Kalk) im Sandstein herausgelöst. Beim Verdunsten des Wassers in den Randbereichen wird dieses Bindemittel wieder ausgeschieden und verfestigt somit die Ränder (Stege). Der gelockerte Sand in den Hohlformen hingegen wird von der Schwerkraft und Wind und Wasser wieder „ausgespült“ und somit vergrößert sich die Hohlform im Laufe der Zeit. Möglicherweise wurde die Höhle als besonders große Hohlformen dieser Wabenverwitterung geschaffen.


Die Sage vom Fri-Fra-Loch

An den kesselförmigen Hinterberg, zwischen Offenbach und Niedereisenbach, knüpft sich die Sage vom „Freifraloch“, das heißt „Freifrauen-Höhle“. Hier soll früher die Freifrau, eine Einsiedlerin gewohnt haben, die von ihrer Höhle aus ihre nächtlichen Spaziergänge unternahm. Es wird erzählt: Wer in der Nacht vor dem heiligen Advent (oder auch in der Mainacht) allein, still und furchtlos auf den Hinterberg steigt, der sieht die ganze ehemalige Herrlichkeit des Glantales und das alte Offenbach. Er sieht das in einem herrlichen Licht strahlende Kloster St. Benedicti, die unzerstörte, herrliche Klosterkirche mit ihren mächtigen Türmen, die Stadtkirche mit drei Türmen und die alten Stadtmauern. Er sieht die alten, hochgiebeligen Häuser mit ihren Staffeln, die alte zweischiffige Hirsauer Kirche und hört die alten Glocken zusammen läuten, und durch das Glockengeläute hindurch vernimmt er den Chorgesang der Mönche. Über all dieser Herrlichkeit leuchten unzählige Sterne. Aber wer dies alles zur Mitternacht des heiligen Advent hört, der kann es nie mehr vergessen, er verlernt das fröhliche Lachen, er stirbt zuletzt an einem sehnsüchtigen Heimweh, gleich, als ob er den Himmel geschaut hätte.

(Quelle: H. Hahn: Das Frifraloch in Offenbach-Hundheim, Westricher Kalender 1997, S. 212)

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